Badeanstalten in Melle, so fing es an...
In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts kam man auch in Melle auf den Gedanken, dass es wenigstens für das männliche Geschlecht gut und heilsam sei, an warmen Sommertagen ein erfrischendes Bad in der Else zu nehmen. Bei der Anlage des Bades ging man weit hinaus in die Maschwiesen nach Bückendorfs Kolk, das ist in Eicken und verbot dem weiblichen Geschlechte den Zutritt zur Badeanstalt.
Am 20. September 1886, immerhin vor fast 140 Jahren, beschloss der „Meller Elsebad Verein“ die Einrichtung einer Badeanstalt in der Else am Kreuzkolk. Als das Baden sich mehr und mehr eingebürgert hatte, übernahm die Stadt 1917 das Elsebad und stellte es den Schulen und Vereinen zur Verfügung.
Nach dem Weltkrieg wurde auch dem weiblichen Geschlecht das Bad in besonderen Stunden freigegeben. Das Klagen über die Mängel des Elsebades verstummte nicht; zeitweise musste es auf kreisärztliche Anordnung als gesundheitsschädlich geschlossen werden. Bei einer Vergrößerung des Bades im Elsekolk 1924 wurde auch ein Licht- und Luftbad erschlossen. Durch eine Regulierung der Else konnte es auch zu Verbesserungen in der Benutzung kommen. Die Stadt beschloss dann am 27. Juni 1933 den Bau eines allen Anforderungen genügenden Freibades in unmittelbarer Nähe des Sportplatzes. Am 13. Mai 1934 konnte das Bad, heute ist dort der Kunstrasenplatz des SC Melle, den Mellern übergeben werden.
Die Stadt bemühte sich, durch Werbeveranstaltungen, zu denen auch auswärtige Verbände herangezogen wurden, das Freibad und damit zugleich den Schwimmsport zu heben. Immerhin hatte das Bad schon eine 50-Meter-Bahn, eine Sprunganlage, ein Nichtschwimmerbecken und ein Planschbecken.
Im Melle konnte dann endlich im Jahr 1959 ein Hallenbad in Betrieb genommen werden.
Doch das Freibad reichte nicht den Anforderungen der Nutzer. Nicht weit entfernt wurde dann 1974 ein neues Freibad als Wellenfreibad gebaut. Sportliche Schwimmer können sich auf sechs Bahnen im 50m Sportbecken freuen. Ein 5m-Sprungturm am separaten Sprungbecken ist ebenfalls vorhanden.
Zusätzlich gibt es einen großzügigen parkähnlichen Liegebereich mit altem Baumbestand und einen Kiosk. Im Wellenbecken werden halbstündig Wellen für jeweils zehn Minuten angeboten.
Im Februar 2016 wurde dann das Meller Hallenbad auf dem Gelände des Wellenfreibades eröffnet. Fünf 25 Meter Bahnen, ein Warmbecken und ein Kinderbecken stehen den Besuchern zur Verfügung. Im Sommer ist das Wellenbad und im Winter das Hallenbad für die Besucher geöffnet.
Im Jahr 2024 begann man dann mit dem Abriss des alten Hallenbades im Bereich des Fußballplatzes neben der Landesturnschule.
Melle ist mit dem Wellenbad, dem großen Schwimmbecken mit den 50 Meter Bahnen und dem Hallenbad im Stadtzentrum gut aufgestellt. Zusätzlich werden im Sommer noch in den Stadtteilen Neuenkirchen, Riemsloh, Oldendorf und Wellingholzhausen Freibäder angeboten.
Bild + Text: Bernd Meyer