Burg Aschen



In Melle, nahe an der Grenze zu Westfalen, liegt der Ort Groß Aschen. Auf der anderen Warmenauseite und somit in Westfalen liegt die Ortschaft Klein Aschen, ein Ortsteil von Hücker Aschen. Auffällig ist, dass alle drei Orte den Namen Aschen tragen.


Aschen ist der Name einer Burg direkt an der Warmenau. Seine Existenz ist seit dem 12. Jahrhundert bekannt, sie hat 1404 noch gestanden. 1368 vermachte die Äbtissin Lysia I. von Herford, Edle v. dem Berge (1360-74), ihrer Nichte Gut und Hof „to Aschen“, gelegen im Kerspel to Spenghe.


Die Familie von Ledebur wird seit dem 14. Jahrhundert mit ihren Gütern belehnt. Die Landesherren der benachbarten Gebiete schlossen sich zu der Zeit zusammen, um die Burg Aschen so lange zu belagern, bis sie aufgeben musste, sie wurde dann dem Erdboden gleich gemacht.

Unweit der alten Burganlage steht im Meller Ortsteil Groß Aschen eine alte Kapelle auf einer kleinen Anhöhe. Zwei Steintafeln sind in das Mauerwerk integriert, auf Ihnen stehen die Erbauer der Kirche und die Jahreszahl 1697. Es ist nicht bekannt, ob die Jahreszahl zu diesem Kirchlein gehört. Manche sind der Meinung, dass die Kapelle Teil einer alten Burganlage gewesen sein kann. Die mächtigen, strebepfeilerartigen Anbauten an der Ostseite stehen für diese Relikte einer alten Burganlage. Das wird aber nicht so sein, da wohl klar ist, dass die Kapelle zu Groß Aschen aus den Resten der alten Burg Aschen, ca. 700 Meter entfernt, aufgebaut wurde.


Foto der Burgauffahrt und dem Burgplatz Aschen


Die genaue Lage der alten Burg geht aus der Urkatasterkarte Hücker- Aschen von 1825 hervor. Auf der linken Seite der Skizze sieht man den alten Burggraben, innerhalb dieses Systems wird die Burg gestanden haben. Klar zu sehen ist, dass die Warmenau diesen Schutzgraben mit Wasser speiste. Am Rand des Burggrabens ist noch die alte Ölmühle im Plan eingetragen. Das Wasser fließt dann hinter dem Mühlrad in die Umflut der Mühle Ewering.

In der Mitte der Skizze ist die alte Mühle Ewering mit drei Gebäuden eingetragen, eine Mühle, die heute noch mit Wasserkraft betrieben wird und Strom erzeugt. Sie dürfte über 1000 Jahre alt sein und durchaus als Gutsmühle der Burg Aschen gebaut worden sein wird.


Die Burg Aschen liegt, wie schon oben erwähnt, im Bundesland Nordrhein- Westfalen, die Kapelle, die einen Bezug dazu hat, in Niedersachsen. Reste der alten Burganlage gibt es nicht mehr.  Einzelne wiedergegebene Passagen konnte ich der Homepage Hücker- Aschen (Günter Ellenberg), meinen früheren Recherchen und den Schriften von Wolfgang Schlüter entnehmen.


Bild von der Groß Aschen Kirche 



Text und Fotos: Bernd Meyer