Gut Broxten


Keine Baumallee, kein Straßenname weist auf das alte Gut Broxten hin. Lediglich hat der Heimatverein Gesmold am Fahrradweg von Melle nach Gesmold ein Schild aufgebaut, auf dem es kurze Erklärungen zum ehemaligen Gut gibt.


Das Gut Broxten hat sehr wahrscheinlich im Bereich der jetzigen Autobahntrasse zwischen den Anschlussstellen Melle West und Gesmold gelegen. Das Anwesen Vossmann liegt auf dem ehemaligen Gutsgrundstück.

Leider hat man beim Autobahnbau um 1970 verpasst, nach Hinweisen im Abraum der Baustelle zu suchen. Es gibt aber in der Literatur einige Aussagen zu den Gebäuden und den Bewohnern bzw. Eigentümern.

So bescheinigt der Bischof Ludwig von Münster im Jahr 1314, dass der Hof Broxten Teil des Lehnsbesitzes der Herren von Gesmelle ist.

Im Buch: „Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück“ von dem Historiker von Bruch steht, dass Hermann von Amelunxen ein kleines Herrenhaus gebaut habe mit der Inschrift: Arx haec aedificata et erecta es ab Hermanno ab Amelunxen Dno, in Gesmold 1575 (Diese Burg wurde erbaut und errichtet von Hermann von Amelunxen in Gesmold 1575 A.d.V.).

Sein Sohn  Cord ließ sein und das Wappen seiner Frau Maria v. Corff-Schmiesing anbringen mit der Inschrift:

„Brockberg bin ich genannt, bi gesmelt di andere hand,

de alda nicht kann bliven, de mag alhie de tydt verdriven.“


Nachlesen kann man, dass im Jahr 1649 ist das Haus in einem schlechten Zustand ist. Um 1700 befindet sich das Haus in einem nicht guten Zustand.  Immerhin gehörte zum Gut die niedere und hohe Koppeljagd  im ganzen Fürstbistum Osnabrück.

Bald nach 1700 scheint das alte Gutsgebäude abgerissen und durch  ein einfaches Bauernhaus ersetzt worden zu sein.



Im Bereich des alten Gutes ist heute ein Fischteich der Familie Vossmann. Bei Baggerarbeiten sind im Teich starke Fundamente freigelegt worden, die darauf hindeuten, dass hier die Mühle des Gutes gestanden haben wird. Ein keiner Bach, deren Quelle zwischen den Wennigser Höfen zu finden ist, fließt heute noch unweit vom Hof in die Else. Die Mühlteiche sind 1807 noch in Karten eingetragen.


Besitzerfolge des Gutes:

1314 von Gesmelle

1400 von dem Bussche

1540 von Amelunxen

1608 Bischof von Osnabrück

1656 von Vincke

ab 1717 von Hammerstein Gesmold

Heute: Wohnhaus der Familie Vossmann


Text und Bilder: Bernd Meyer