Gut Schmalenau
Das Gut Schmalenau findet schon vor 1400 seine erste Erwähnung als Wohnung Schmalena. Es scheint demnach nie eine große Burganlage gewesen zu sein. Die Besitzerfolge ist lang, das Gut wurde häufig vererbt und wieder verkauft.
Ursprünglich stand das Gut an der heutigen Gesmolder Straße Ecke Meyer-zum Gottesberge- Straße. Hier befindet sich heute das Wasserwerk der Stadt Melle.
Das letzte Herrenhaus des Gutes Schmalenau stürzte um 1800 ein, so steht es im Buch: Rittersitze des Fürstentums Osnabrück, geschrieben von Rudolf von Bruch. Er schreibt weiter: Im Jahr 1642 bestanden die Baulichkeiten aus dem Herrenhaus, das von einem Burggraben umgeben war, einigen Vorgebäuden mit verfallenen Nebenhäusern und einer Ölmühle.
Friedrich Müller schreibt 1847, dass der Name Schmalenau auf einen benachbarten Bauernhof übergegangen ist. Damit ist das Hofgebäude Feldmann-Krüger gemeint, ein großes Fachwerkhaus südlich des Hotel Melle in einem kleinen Waldstück. Vor wenigen Jahren fiel das Haus einem Brand zum Opfer, es wurden daraufhin alle Gebäudeteile abgerissen und entsorgt. Das üppige Fachwerkhaus war 1819 errichtet worden, man kann annehmen, dass vor 1819 an der Stelle eine alte Burganlage gestanden hat.
Vor 1500 wurde Schmalenau schon geteilt. Das könnte bedeuten, dass es zwei Burganlagen gab, eine am alten Standort an der Gesmolder Straße und eine weitere am neuen Standort südlich des Hotels Melle. Während die Anlage an der Gesmolder Straße schon vor 200 Jahren schon nicht mehr bewohnbar war, stand das Hofgebäude Feldmann-Krüger noch als Nachfolgeanlage der alten Burg bis vor wenigen Jahren.
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Schaut man sich heute das Gelände im Wald hinter Hotel Melle an, so entdeckt man dort Wassergräben, die so regelmäßig sind, dass es die alten Wassergräben rund um den Burghof der Altanlage sein werden.
Leider ist das stattliche Vierständerfachhallenhaus dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Bauart, die teilweise noch erkennbare Inneneinrichtung mit Stuckdecken, ließ auf eine begüterte Bauherrschaft schließen. Da das Haus aber dem Verfall preisgegeben war, wäre eine Renovierung kaum lohnenswert gewesen.
Besitzerfolgen: von Dranthem (1402), von Arnholte/ von Plettenberg (14012), von Kerßenbrock, von Grapendorf (1669), von Nehem zu Sondermühlen (1714), von Schele zu Schelenburg (1795), Feldmann- Krüger (1819), van der Valk (heute).
Bernd Meyer
Fotos: Archiv Bernd Meyer