Möbelbeschlagsfabrik Richard Heinze Neuenkirchen




Es war im April 1962, als die Firma Richard Heinze aus Herford in Neuenkirchen eine Produktionsstätte eingerichtet hat. 

Dafür wurde der Saal der Gaststätte Ermshaus angemietet und es wurden gleich mehrere Mitarbeiter, meist Frauen eingestellt. Auch in Heimarbeit wurden viele Arbeitsschritte vergeben, so dass es für Neuenkirchen ein großer Gewinn war. Es wurden hauptsächlich Scharniere und die dafür benötigten Verstellplatten produziert. 

Da brach am 28. Februar 1963 morgens um 5:00 Uhr ein verheerendes Feuer aus und vernichtete binnen kurzer Zeit die ganze Produktionsstätte. Da die Scharnierköpfe und Verstellplatten meist aus Kunststoff waren, fand das Feuer reichlich Nahrung. Alle Löschversuche waren vergeblich, nur die Umfassungsmauern blieben stehen.

Man gab aber nicht auf und es wurde in der Möbelfabrik Ruwe im Keller eine provisorische Produktion eingerichtet. Nun entschloss man sich zum Bau eines neuen Werkes an der Langen Straße in Neuenkirchen.



Schon 1964 konnte in die neuen Fabrikgebäude umgezogen werden. Die Produktion wurde erweitert, und eine moderne Spritzerei eingerichtet. Jedes Jahr wurde nun eine neue Halle gebaut. Zu Spitzenzeiten waren ca. 450 Mitarbeiter beschäftigt. Viele Neuenkirchener, auch Meller, Männer und Frauen und griechische und türkische Mitarbeiter(innen) haben dort Arbeit und Brot gefunden.


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Aber die Zeit blieb auch hier nicht stehen, und die Arbeitsschritte wurden im Laufe der Jahre immer mehr automatisiert. Seniorchef Richard Heinze starb leider 1969 sehr früh, und das hatte auch weitere wirtschaftliche Folgen für das Unternehmen, so dass 1980 die Firma Hettich aus Kirchlengern zu 50% in die Firma mit einstieg. Die nächsten Jahre waren auch sehr erfolgreich, immer mehr automatische Maschinen wurden angeschafft und ein modernes Hochregallager gebaut. Auch in Wallenbrück wurde noch ein Zweigwerk eröffnet. Dann übernahm die Firma Hettich die ganzen Anteile zu 100%, und nur der Name Heinze wurde weitergeführt.

Im Jahre 1995 war es dann Aus mit der Produktion in Neuenkirchen und eine Verlagerung nach Hettich-ONI in Vlotho/Exter war nicht mehr abzuwenden. Viele Mitarbeiter wurden nach Exter mit übernommen, aber auch viele durch einen Sozialplan abgefedert oder abgefunden. 

Heute ist im ehemaligen Heinze Werksgebäude die Firma Hettich Furn-Tech GmbH Geschäftsbereich Do-It-Yorself ansässig.


Friedhelm Eimann

Fotos: Friedhelm Eimann

Luftbild 1: Christian Hoffmeister