Heitling

die Mühlenbaufirma an der Gesmolder Straße


Johann Heinrich Heitling, der Mühlenbaumeister und Zimmereimeister, wurde 1834 geboren. Er erwarb 1868 an der Gesmolder Straße ein Baugrundstück für eine Produktionshalle sowie 5,5 ha Weide- und Wiesenland.

Das Wohnhaus des Firmengründers Johann Heinrich Heitling an der Gesmolder Straße, heute steht dort der EDEKA Markt Strötzel


In seiner neuen Firma spezialisierte er sich auf den Bau und die Reparatur von Wind- und Wassermühlen.  Auch investierte er in Melle an der Mühlenstraße. Hier befand sich die Solbad Melle Brunnengesellschaft, „Neue Quelle“ Heitling u. Co. Diese Anstalt wurde 1890 neu erbaut und aufs eleganteste und bequemste eingerichtet, so heißt es in einer Anzeige. Geworben wurde für die Meller Soole damit, dass diese Sole hinsichtlich ihres Eisengehaltes besser sei als die der Bäder in Rothefelde und Nauheim.




Der Firmengründer Johann Heinrich Heitling (1834-1907)


Als Heinrich Heitling 1907 starb, übernahm sein Sohn Ernst Friedrich den Betrieb Er hatte eine umfassende Ausbildung genossen und war einer der ersten Kraftfahrer in Melle.

Fortan baute er gewerbliche Mühlenanlagen, vertrieb liegende Motore und Zugmaschinen und fertigte Schrotmühlen für die Landwirtschaft. Eine Fertigung von Mühlsteinen schloss sich an, hier erhielt er 1909 einen Gebrauchsmusterschutz.


Im Jahr 1928 trat der Mühlenbauingenieur Heinrich Heitling in das schon kleine Firmenimperium ein. Den Mühlenbau im norddeutschen Raum dehnte er aus. Auch der Bau von Getreidesilos gehörten zum Geschäftsumfang. Nach dem Krieg fertigte und reparierte man auch außerhalb Deutschlands in der Türkei, Ostafrika und Südamerika.

Weitere Aufgaben waren die Entwicklung von hydraulischen Förderanlagen und der Vertrieb von Ford-Fahrzeugen. In Drantum bei Melle wurde ein Gelände an der damaligen E 8 erworben und ein Landmaschinen-Fachbetrieb aufgebaut.

1961 stieg Manfred Heitling nach dem Tod seines Vaters in die Firma ein. Er beschäftigte sich sehr mit der Entwicklung vom Transport von losem Futtermittel statt des Transportes in Säcken.

Das Foto des Firmengeländes an der Gesmolder Straße zeigte das Fachwerkwohnhaus, an der Gartenstraße entstanden in Abschnitten in den Jahren 1905, 1907, 1928 und 1956 diese Bauten.


Man entwickelte dann noch Niederdruckbehälter, die wahlweise auf Lkw’s oder Anhänger aufgesetzt werden konnten.

Eine Betriebserweiterung war an der Gesmolder Straße nicht mehr möglich, diese fand dann im Industriegebiet Gerden am Maschweg statt. Die Ernst Huning GmbH & Co.KG konnte dann nach dem Niedergang die Firma mitsamt einem großen Teil der Mitarbeiter übernehmen. Es werden dort jetzt LKW, Anhänger und Auflieger in Form von Silo- und Kippfahrzeugen vertrieben.


Bernd Meyer


Fotos: Archiv Bernd Meyer, Melle



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