Haus Rabingen


Das  „Haus Rabingen“ liegt im Stadtzentrum von Melle an der Rabingenstraße. Abgegrenzt durch eine hohe Mauer liegt das Herrenhaus inmitten eines hohen Baumbestandes. Gebäude des Gymnasiums Melle reichen im hinteren Grundstücksteil nahe an das alte Gutshaus heran.



Das Haus Rabingen ist schon 1350 in Unterlagen erwähnt, Rabado von Bur wird mit dem Gut des Areals des nahen Grönenberges belehnt. Das Gut war Teil der Burganlage Grönenberg und lag damals deutlich außerhalb der befestigten Stadt Melle. Man gelangte als Meller durch das Grönenberger Tor zum „Herrschaftlichen Grönenberge“.

Nach mehrfachem Lehenswechsel ist seit 1474 der Name Rabeding – daraus wird später Rabingen – mit dem Gut behaftet. Der damalige Eigentümer Rabingens, Rabado von Haren, lies auch das landtagsfähige Gut Laer errichten.

Es folgten einige Jahrhunderte, in denen das Haus mit Ländereien und Rechten im Besitz dieser Familie von Haren blieb. Nach 1800 folgen die Besitzer Freiherr von Schele, der Rentmeister von Drantum, Carl Ludwig Meyer und dann der Meller Richter Johann Wilhelm Friedrich Meyer. Der letztere verkaufte 1825 das Gebäude zum Abbruch und errichtete anschließend das heutige Gutshaus. Das Gut blieb in der Familie, um 1900 war Justizrat Adolf Meyer der Gutsbesitzer.

Sein Sohn Hermann Meyer trat 1906 dem Militär bei. Im 1. Weltkrieg wurde er zur Schutztruppe in Deutsch Ostafrika versetzt. Nachdem  er in Gefangenschaft geriet, kam er 1919 wieder nach Melle. 1923 änderte er seinen Namen und hieß fortan Meyer- Rabingen.

In den folgenden Jahren machte er eine Karriere beim Militär bis zum Generalleutnant, er erhielt hohe Orden. Nach einer kurzen Gefangenschaft nach dem Krieg wurde er in Melle 1952 zum Bürgermeister gewählt. Er hatte sich als parteiloser Bürger aufstellen lassen und blieb bis 1956 Amtsinhaber.


Die Grundstücke und das Gutshaus sind inzwischen in das Eigentum der Stadt Melle übergegangen. Auf einem großen Teil des Grundstückes stehen Gebäude des Gymnasiums Melle.


Text und Fotos: Bernd Meyer