Gebr. Sudfeldt, Melle


Mit dem Bau der Hannoverschen Westbahn durch Bakum 1855 siedelten in Bahnhofsnähe immer mehr Firmen an. Für die Unternehmen waren der Transport der Ware und die Reise der Geschäftsleute mit dem Pferdefuhrwerk bzw. der Postkutsche keine Alternative mehr.

Auch die Unternehmer Dörting und August Sudfeldt machten sich 1869 selbständig, trennten sich aber 1884 wieder. Dörting betrieb an der Gesmolder Straße die Tabakproduktion weiter. Die Seifenfabrikation firmiert dann unter dem Namen Gebrüder Sudfeldt.

Nach der Erweiterung der Produktionsstätten an der Ecke Bahnhofstraße/ Buerschen Straße verlagerte sich 1899 die Produktion von Haushaltsseifen auf die Herstellung von Feinseifen und Parfümerien. Es wurde unterschieden zwischen weichen und harten Haushaltsseifen und Toilettenseifen. Auch die Produktion von Seifenpulver wurde aufgenommen.

Melle ist zu der Zeit von vielen Fachleuten aufgesucht worden, weil die Gebrüder Sudfeldt europaweit Lizenzträger des neuen Verfahrens zur Fettspaltung und Glyzeringewinnung waren.

Die Firma überstand beide Weltkriege, nach dem 2. Weltkrieg wird die Konkurrenz aber so groß, dass man 1952 den Konkurs anmelden musste.



Im Briefkopf der Firma Gebrüder Sudfeldt heißt es um 1900: Erzeugnisse: Parfümerien, Toilettenseife, Medizinische Seifen, weiche und harte Haushaltseifen, Seifen-Pulver, Präparate für Haut-, Haar- und Mundpflege.

Die Gebäude der Firma Sudfeldt an der Kreuzung unterhalb des Meller Bahnhofs waren noch lange vermietet. Erst im Jahr 2014 sind sie endgültig abgerissen worden.


Bernd Meyer