Wilhelm Fredemann

Lehrer, Dichter und Heimatforscher aus Neuenkirchen

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Wilhelm Fredemann wurde am 15.April 1897 in Neuenkirchen auf dem elterlichen Fredehof geboren. Schon seine Vorfahren waren seit Generationen hier ansässig. Nach Kindheit und Schulzeit in Neuenkirchen mit Lehrer Kantor Wiebold führte ihn sein Weg in die Tecklenburger Präparandenanstalt für das Lehrerseminar. 

Nach dem 1. Weltkrieg kehrte er auf dem elterlichen Hof zurück. Seine beiden Brüder, die den Hof weiterführen sollten, waren im Krieg gefallen und die Mutter starb auch bald aus Gram danach. Da er den Hof selber mit seinen alten Vater nicht weitergeführt hat, wurde er in gute Hände an Familie Schwarze verpachtet und so konnte Wilhelm Fredemann 1918 als Junglehrer in Neuenkirchen anfangen.

Im Mai 1920 hat er seine Aenne geb. Varwig geheiratet und 1923 ein neues Wohnhaus neben dem alten Bauernhaus errichtet. Nach Ablegen der Mittelschullehrerprüfung 1927 konnte er als Realschullehrer in Neuenkirchen aufsteigen. Ab 1945 bis zu seiner Pensionierung 1963 hat er die Realschule in Neuenkirchen geleitet.

Ein besonderes Talent Fredemanns war sein dichterisches Denken, und so entstanden im Laufe der Jahre viele Romane, Novellen und Geschichten, z.B. „Der einsame Weg“, „ Die Heimkehr der Söhne“, „Der schwarze Hesse“, „Der späte Sieg“, „Stärker war die Liebe“, „Sein letzter Gegner“, usw. An die 30 Bücher hat er geschrieben. Wer seine Werke liest, wird kaum noch davon wegkommen, seine klare und geradlinige Ausdrucksweise, spannend, auch oft mit Humor sind auch heute noch zutreffend und faszinierend

Außerdem erhielt Wilhelm Fredemann im Laufe der Jahre einige historische Auszeichnungen, die Osnabrücker Justus Möser-Medaille 1955, das Bundesverdienstkreuz 1.Klasse und den Niedersächsischen Verdienstorden. Zum 80. Geburtstag am 15. April 1977 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Melle verliehen. Auch im Alter war Fredemann noch sehr aktiv, schrieb noch einige historische Geschichten, besuchte öfters Lesungen und Dichtertreffen. Nach dem Tode seiner Frau ließen seine Kräfte aber nach und er fand im Neuenkirchner Altenzentrum letzte liebevolle Betreuung. Wilhelm Fredemann starb am 11.10.1984 und ist in Neuenkirchen auf den unteren Friedhof an der Niedermühlenstr. auf dem Grabe seiner Vorfahren bestattet.